Ja! Kugelgewindetriebe dürfen niemals ohne Schmierung verwendet werden!
- Kugelgewindetriebe erfordern eine ordnungsgemäße Schmierung, um eine hohe Lebensdauer und Laufruhe sicherzustellen.
- Ein Betrieb ohne Schmierung verkürzt die Lebensdauer um 90 % oder mehr.
- Kugelgewindespindeln und -muttern werden mit einem Rostschutzöl ausgeliefert, das sich jedoch nicht zur Schmierung eignet.
Schmiermittel werden häufig wenig beachtet, aber die auf den Einsatzzweck abgestimmte Auswahl stellt sicher, dass ein Kugelgewindetrieb über seine berechnete Lebensdauer wie vorgesehen funktioniert. Sowohl Öl als auch Fett bieten Korrosionsschutz. Die Auswahl des Schmiermittels sollte jedoch von den jeweiligen Vor- und Nachteilen für die geplante Anwendung geleitet werden. Die jeweilige Art der Schmierung einer Kugelgewindespindel hängt von mehreren Faktoren ab.
- Für hohe Lasten und Geschwindigkeiten eignet sich ein Maschinenöl oder ein Fett geringer Viskosität.
- Für mittlere Lasten und Geschwindigkeiten genügt ein Fett der NLGI-Klasse 1 oder 2.
- Besonders hohe Lasten erfordern ggf. ein Fett mit EP2-Additiv. EP steht für „Extreme Pressure“ und enthält spezielle Zusätze, die ein Zersetzen des Fettes unter hohem Druck verhindern. Bei dieser Art von Fett sehen Stahlwellen matt aus.
Für einen optimalen präventiven Wartungsplan ist eine sorgfältige Beobachtung der Anwendung notwendig. Die Spindeln müssen jederzeit mit einem dünnen Fett- bzw. Ölfilm bedeckt sein. Es sollte sich beim Berühren glitschig anfühlen, ohne jedoch zu tropfen. Um die Spindel zu schmieren, können Sie rundherum Fett aufgeben und die Mutter einige Male vor und zurück bewegen, oder Sie verwenden den Schmiernippel, sofern an der Mutter vorhanden. Verwenden Sie bei Kugelumlauf- oder Rollenumlauflagern KEINESFALLS irgendeine Art von Trockenschmiermittel (PTFE-Pulver, Graphitpulver usw.). Während sich solche Schmiermittel für Gleitbewegungen gut eignen, sind sie bei Rollreibung praktisch wirkungslos.